Bundespräsident a.D. Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt besuchten im Frühjahr 2016 die Herrnhuter Brüdergemeine in der Oberlausitz. Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin betonten bei ihrem Besuch die schlichte Schönheit und Feierlichkeit des Kirchensaales und hoben den Gedanken der Gleichheit hervor, der in der Architektur der kirchlichen Versammlungsstätte zum Ausdruck kommt.

Aus Dankbarkeit für ihren Besuch erhielten Bundespräsident Gauck und Frau Schadt das erste Exemplar der Miniaturmodelle der Herrnhuter Kirchenbank. Gauck versprach, der Bank einen würdigen Platz im Schloss Bellevue zu geben.

Das barocke Gebäudeensemble mit dem Kirchensaal im Zentrum ist bis heute das Zentrum der lebendigen Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine. Von diesem Ort aus gehen die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine in die ganze Welt. Hier entstehen die berühmten Herrnhuter Sterne. Jährlich besuchen tausende Gäste den Ort und lassen sich von der Spiritualität, der Architektur und der Gemeinschaft inspirieren. Der Kirchensaal ist das Herzstück der Herrnhuter Gemeinschaft.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs fiel der Kirchensaal einem verheerenden Brand zum Opfer. Unter großer Kraftanstrengung baute die Brüdergemeine den Saal in den 1950er Jahren in vereinfachter Form wieder auf. Nach der politischen Wende im Jahr 1989 konnten das Dach und die Außenfassade erneuert werden. Nun engagieren wir uns, den Kirchensaal mit den angrenzenden Gemeinderäumen vollständig zu rekonstruieren und für die Gemeindearbeit und die Arbeit mit den zahlreichen Besuchern und Gästen zeitgemäß umzubauen. Bis zum Jubiläumsjahr 2022 konnten wir viel erreichen – der Innensaal mit Schwesternempore wurde bis auf wenige Details fertiggestellt und die Orgel erstrahlt und erklingt in neuer Schönheit.

Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten zu 300 Jahre Herrnhut bewunderten viele Gäste unsere neue „gute Stube“. In den nächsten Jahren wollen wir aber auch die angrenzenden Gemeinderäume auf der Brüder- und Schwesternseite (Seitenflügel) für die Gemeinde und ihre Gäste vielfältig nutzbar und neu gestalten – u.a. mit einem barrierefreien Zugang (Aufzug) auf der Schwesternseite für die Ausstellung, mit Räumen für die Arbeit mit allen Generationen unserer Gemeinde auf der Brüderseite sowie mit modernen sanitären Anlagen.

Zur Umsetzung der ambitionierten Pläne benötigen wir nach dem Stand von 06/ 2023 für den Umbau der beiden Seitenflügel ca. 1,2 Millionen Euro.

Bund und Land, die bereits maßgeblich die Sanierung des Innensaals unterstützten, haben auch hierfür bereits Fördermittel zugesagt. Auch Stiftungen wie die Ostdeutsche Sparkassenstiftung oder die Bertold-Leibinger-Stiftung haben unser Vorhaben bereits unterstützt. Wir sind dankbar, dass zahlreiche Freunde und Förderer bei der weiteren Sanierung und Erhaltung des Saals mit seiner Orgel und dem Umbau der Seitenflügel mithelfen.

So hoffen wir auch auf Sie!